Der Mindestlohn und seine Auswirkungen

Die Einführung des Mindestlohns war ein großer Schritt in der arbeitsmarktpolitischen Entwicklung in Deutschland. In anderen Ländern, beispielsweise der USA, war er schon lange eingeführt. Deutschland gilt deswegen ein wenig als Nachzügler in diesem Bereich. Noch immer sehen viele Experten den Mindestlohn kritisch, können aber seine Vorteile nicht von der Hand weisen. Fakt ist, dass der Mindestlohn sehr große Konsequenzen auf dem Arbeitsmarkt hat.

Vorteile und Nachteile des Mindestlohns

Wer die Diskussion über den Mindestlohn verstehen möchte, der muss sich zuerst einmal ein wenig mit der ökonomischen Sprache auseinandersetzen. Denn im Ergebnis ist der Mindestlohn zwar sehr vorteilhaft, kann aber auch negative Auswirkungen haben. An erster Stelle der Vorteile steht, dass der Mindestlohn jedem Arbeitnehmer ein auskömmliches Einkommen ermöglicht. Die Bezahlung auf dem Niveau des Mindestlohns sollte ausreichen, um die Lebenshaltungskosten zu decken und im idealen Fall noch Vorsorge zu betreiben. Dennoch hat der Mindestlohn auch Nachteile. Sollte die durchschnittliche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Gesamtökonomie sinken, dann sinken in der Regel auch die Löhne. Bis eine Anpassung des Mindestlohns durchgenommen werden kann, vergeht aber viel Zeit. Das kann Arbeitsplätze vernichten, denn viele Unternehmen müssen im Bereich der Löhne sehr eng kalkulieren. Zwar ist diese Chance vergleichsweise gering, aber das Risiko kann nicht von der Hand gewiesen werden. Zudem muss die Frage gestellt werden, ob der bundesweite Mindestlohn tatsächlich ein auskömmliches Einkommen in allen Regionen der BRD ermöglicht.

Die Vorteile überwiegen eindeutig

Ein gewichtiger Punkt der Befürworter ist, dass sich Arbeit auch lohnen muss. Viele Unternehmen setzen ohne Mindestlohn auf niedrige Löhne. Das wirkt sich für die Führungsbereiche des Unternehmens und im Geschäftsergebnis zwar positiv aus, verhindert aber ein gutes Leben für die Arbeitnehmer und belastet im Endeffekt den Sozialstaat. Auch das war ein Hintergrund, weswegen erst vor kurzer Zeit eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns beschlossen wurde. Die Entlastung des Sozialstaates wirkt sich gesamtheitlich sehr positiv aus und sorgt dafür, dass wichtige Investitionen in relevanten Bereichen getätigt werden können. Darüber hinaus bringt der Mindestlohn den langfristigen Vorteil der höheren Einnahmen im Bereich der Sozialabgaben. Dazu gehören auch Renten, sowie die Arbeitslosenversicherung und die Krankenversicherung. Man könnte den Mindestlohn also als eine Art von zusätzlichem Beitrag der Wirtschaft am Sozialsystem bezeichnen, der allen Parteien große Vorteile bietet. Der Mindestlohn ist in der Gesamtheit ein Erfolg, der der Absicherung der Arbeitnehmer und der Sozialsysteme mehr als dienlich ist und viele weitere Vorteile bietet.

Fazit: Die weitere Entwicklung des Mindestlohns ist absehbar

Es gibt viele Faktoren, die eine Erhöhung des Mindestlohns notwendig machen. Da die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auf internationaler und nationaler Ebene immer weiter steigt, kann man getrost von weiteren Steigerungsrunden ausgehen. Die Frage ist immer nur, wann diese stattfinden und ob diese wirtschaftlich vertretbar sind. Eine politisch gewollte Erhöhung des Mindestlohn ist in Deutschland aufgrund der Konstruktion des Gesetzgebungsprozesses weitestgehend ausgeschlossen. Denn nicht nur die Politiker, sondern auch die Sozialverbände und die Arbeitgeber haben in der Diskussion über eine Erhöhung oder Absenkung vieles mitzureden und machen einen gewichtigen Anteil am Entscheidungsprozess aus. Insgesamt kann aber davon ausgegangen werden, dass sich der Mindestlohn innerhalb der nächsten zehn Jahre deutlich und positiv entwickeln wird.

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