Welche Schutzklassen gibt es für Sicherheitsschuhe und was bedeuten sie

Schutzklassen für Sicherheitsschuhe – Klassifizierung des Spezialschuhwerks im Überblick

Sie sind ein essenzieller Bestandteil des Arbeitsschutzes und verfolgen den Zweck, die Gesundheit der Mitarbeiter bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit zu schützen: Sicherheitsschuhe müssen vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt und vom Mitarbeiter im Umfeld des Arbeitsplatzes obligatorisch getragen werden. Sie schützen vor einer Verletzung der Füße und sind in speziellen Bereichen in ihrem Material verstärkt. Verschiedene Schutzklassen definieren darüber hinaus weitere Merkmale, die Sicherheitsschuhe aufweisen müssen. Welche Schutzklassen es gibt und was sie für die Arbeitspraxis aussagen, beleuchtet folgender Überblick.

SB – Sicherheitsschuhe der Grundklasse

Wer auf der Suche nach Sicherheitsschuhen mit einem Basisschutz ist, kann sich für SB-Sicherheitsschuhe entscheiden. Die Schuhe sind im vorderen Bereich des Spanns mit einer Sicherheitskappe versehen. Fällt ein Gegenstand auf den Schuh, federt die Kappe einen Aufprall von 200 Joule ab. So werden der Bereich des Oberfußes und die Zehen vor einer Verletzung aufgrund mechanischer Einwirkung geschützt. Weiterhin sind SB-Sicherheitsschuhe mit einer rutschsicheren Sohle ausgestattet. Gegenüber Kohlenwasserstoffen und Mineralölen hat sie eine hohe Bestandskraft.

S1 – Standardsicherheitsschuh für Handel und Gastronomie

Ob beim Verladen in einen Lkw oder für den Einsatz in einer Großküche: Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S1 zeichnen sich neben ihrem Zehenschutz durch antistatische Materialien aus. Es gibt sie außerdem in der Variante S1P, wobei das “P” für “Penetration” steht. Das bedeutet einen Durchtrittschutz: Spitze Gegenstände können sich nicht durch das Obermaterial des Schuhs hindurchbohren. S1P-Sicherheitsschuhe werden vorwiegend im Bereich des Handwerks getragen.

S2 – Sicherheitsschuhe mit Wasserresistenz

Aufbauend auf den Anforderungen, die an einen S1-Sicherheitsschuh gestellt werden, müssen Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S2 zusätzlich über eine Undurchlässigkeit für Wasser verfügen. Ein Durchtrittschutz, wie er in der S1P-Klasse gegeben ist, ist für S2-Sicherheitsschuhe nicht obligatorisch. Diese Art der Sicherheitsschuhe kommt überall dort, wo mit Schlämmen und anderen zähen Massen wie beispielsweise Beton gearbeitet wird, zum Einsatz.

S3 – Sicherheitsschuhe für den Bau

Beim Arbeiten mit

– Gabelstapler
– Hubwagen
– Tiefbau-Gerät und
– Paletten

sind wasserabweisende Sicherheitsschuhe mit einem Durchtrittschutz, einer Schutzkappe für die Zehen und einer rutschsicheren Sohle gefragt. Dieses leistungsstarke Sicherheitsschuhwerk ist in Sicherheitsschuhen der Schutzklasse S3 zu finden. Sie eignen sich für herausfordernde Arbeiten, wie sie auf jeder Baustelle zu bewältigen sind.

S4 – Sicherheitsschuhe in Stiefelgestalt

Unter allen Schutzklassen bieten sie den zweithöchsten Schutz und kommen aus einem Guss daher: Bei Sicherheitsschuhen der Klasse S4 handelt es sich um Stiefel, die aufgrund ihrer Nahtfreiheit keine Möglichkeit zum Eintritt von Wasser lassen. Weiterhin sind sie gegenüber anderen Flüssigkeiten resistent, rutschfest und mit einem leistungsstarken Zehenschutz versehen. Außerdem lässt sich mit S4-Sicherheitsschuhen eine elektrostatische Aufladung vermeiden.

S5 – Sicherheitsschuhe mit Maximalschutz

Sicherheitsschuhe der Kategorie S5 haben eine Zwischensohle und werden aus einem Material auf Basis von Polymer gefertigt. Hierbei kann es sich um Polyurethan (PU), Polyvinylchlorid (PVC) oder Gummi handeln. Neben Öl sind sie gegenüber Benzin hochresistent. Die Laufsohle ist stark profiliert. Des Weiteren ist der Bereich der Ferse mit einer speziellen Funktion zur Aufnahme von Energie ausgestattet.

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert