Wer viel mit Elektrik oder Elektronik zu tun hat, benötigt für die vielen verschiedenen Arbeiten hochwertiges Werkzeug. Die Verkabelungen müssen fast immer zurechtgeschnitten und verbunden werden. Einige Verbindungen werden von den Fachleuten mit einer Crimpzange bearbeitet. Das Verbinden wird daher auch Crimpen genannt. Was sind eigentlich Crimpzangen und in welchen Berufsbereichen werden sie eingesetzt?
Das Löten von Verbindungen wurde durch das Crimpen ersetzt
Elektrische Steckverbindungen wurden früher von Elektrikern und Elektronikern fast ausnahmslos in aufwendiger Handarbeit gelötet. Das Verbinden dieser Kabel mit Lötzinn dauerte sehr lange und führte in der Folge nicht selten zu Kabelbrüchen. Die Fachleute erkannten ebenfalls, dass das Einlöten der feindrahtigen Litzen in Schraubverbindungen nicht zweckmäßig war. Die Lötstellen hatten nur eine kurze Lebensdauer und gaben nach. Dadurch konnten sich die Schraubverbindungen lösen, was zu einem schlechteren Kontakt führte. Die schlechtere Kontaktierung endete im schlimmsten Fall bei einer Überhitzung und einem Kabelbrand. Die Lösung für das Problem brachte die Crimpzange. Die Technik, also das sogenannte Crimpen, wurde schon früh in der Automobilindustrie angewendet. Die zahlreichen Steck- und Kabelverbindungen in Fahrzeugen wurden mit Crimpzangen vorbereitet. Da in den modernen Kraftfahrzeugen mittlerweile kilometerlange Leitungen liegen, werden die Verbindungen nicht mehr von Hand bearbeitet. Findige Tüftler haben Automaten wie den Crimpfix entwickelt, der die benötigten Aderendhülsen in großer Stückzahl verarbeitet. Die Automaten arbeiten schnell, genau und nahezu fehlerfrei.
Eine Crimpzange für den Profibereich ist ein vielseitiges Multifunktionswerkzeug
Crimpautomaten und Crimpzangen kommen aber nicht nur bei der Verkabelung von Fahrzeugen zum Einsatz. Sie werden in vielen Bereichen des Handwerks und in der produzierenden Industrie immer dann eingesetzt, wenn zwei elektrische Leitungen miteinander verbunden werden sollen. Die Crimpzangen für den gewerblichen und privaten Gebrauch sind multifunktionell. Sie werden zum Kürzen, Abisolieren und letztendlich zum Anbringen der isolierten oder nicht isolierten Steckverbinder verwendet. Die hochwertigen Werkzeuge sind so konstruiert, dass sie für die gängigen Kabelstärken verwendbar sind. Da es für die verschiedenen Anwendungsbereiche auch unterschiedliche Crimpformen gibt, unterstützen die Zangen zum Beispiel das Crimpen von Aderendhülsen, unisolierten und isolierten Verbindern sowie von offenen und geschlossenen Verbindern.
Das Crimpen von Kabeln und Leitungen ist ein komplexer Vorgang
Damit die Kabel später sicher miteinander verbunden werden können, müssen sie entsprechend vorbereitet werden. Im ersten Arbeitsschritt werden die Kabel mit der Crimpzange gekürzt und abisoliert. Eine geschlossene Crimphülse wird über das abisolierte Kabelende geschoben. Ist die Crimphülse offen, wird das Kabelende auf- oder eingelegt. Es muss immer die passende Größe zum Kabel gewählt werden, um Crimpfehler zu vermeiden. Das Kabelende und das Metallteil der Crimphülse werden danach in die entsprechende Pressform der Zange eingelegt und gepresst. Der Pressdruck muss so hoch sein, dass die feinen Drähte der Leitung nach dem Crimpen dicht nebeneinanderliegen. Sie dürfen allerdings nicht verformt sein. Auch Zwischenräume dürfen nicht entstehen. Damit die Spannungsfestigkeit erhalten bleibt, darf die Isolierung nicht gepresst werden.