Das Berufsbild des Übersetzers

Der Beruf des Übersetzers bezeichnet die schriftliche Übertragung einer Ausgangssprache zur entsprechenden Zielsprache. Dabei handelt es sich nur selten um eine rein wörtliche Übersetzung. Sprachliche Auffälligkeiten, komplexe Zusammenhänge und die Intention des Autors müssen zuverlässig und in vollem Umfang wiedergegeben werden.

Der Bildungsweg

Selbstverständlich ist die lückenlose Beherrschung von zwei oder mehr Sprachen Grundvoraussetzung für die Tätigkeit als Übersetzer. Zusätzliche, unabdingbare Qualifikationen sind jedoch auch die ausgeprägte Fähigkeit zur Recherche, das kritische Analysieren von Texten im Rahmen des entsprechenden Kontextes und eventuelle Kenntnisse über die kulturellen und kommunikativen Gepflogenheiten des Landes der Ausgangssprache. Zwar sind die Titel »Übersetzer« und »Dolmetscher« nicht geschützt und frei für jeden verfügbar, trotzdem ist, für eine professionelle Tätigkeit, eine Ausbildung in Form eines Studiums im Bachelor-/Master-Format unabdingbar. Innerhalb dieses Studiums werden Fähigkeiten vermittelt, die weit über reine Sprachkenntnisse hinausgehen und eine Grundvoraussetzung für entsprechend hochkarätige Übersetzungsarbeit bilden. Nach der Absolvierung des Studiums kann eine staatliche Prüfung erfolgen, um den Titel »Staatlich geprüfter Übersetzer/Dolmetscher« tragen zu dürfen. Die staatliche Prüfung ist auch für Sprachen möglich, für die derzeit kein Studium angeboten wird. Voraussetzung dafür sind allerdings entsprechende Vorkenntnisse.

Tätigkeitsbereiche

Professionelle Übersetzer werden in einem breiten Spektrum eingesetzt. Zu nennen sind hier zuerst die Fachübersetzer. Diese sind auf einzelne oder mehrere Fachgebiete spezialisiert und übersetzen so beispielsweise Betriebsanleitungen oder wissenschaftliche Fachartikel. In diesem Tätigkeitsfeld sind nicht nur sprachliche Fähigkeiten Voraussetzung, sondern auch adäquates Wissen im entsprechenden Fachbereich.

Ein weiterer Tätigkeitsbereich ist der Literaturübersetzer. Hier werden literarische Werke wie Sachbücher, Romane oder Comics, aber auch Filme oder wissenschaftliche Texte übersetzt. Vor allem bei der Übersetzung von stilistisch anspruchsvollen Werken ist die Übertragung von Stilmitteln und Intention anspruchsvoll und benötigt entsprechende Kenntnisse.

Weitere Tätigkeitsbereiche sind beispielsweise:

– Untertitler: Übertragung der Filmdialoge und Ähnlichem in Schriftform
– Softwarelokalisierer: Übersetzung von Software; Handbücher, Programme und Benutzeroberflächen
– Urkundenübersetzer: Übersetzung und Bescheinigung von offiziellen Dokumenten

Direkte Übersetzung: Der Dolmetscher

Dolmetscher verschriftlichen die Ausgangssprache nicht, sondern geben die Übersetzung mündlich wieder. Dabei werden verschiedene Techniken angewendet, um eine situationsbedingte, optimale Übersetzung zu gewährleisten. Zu nennen sind hier »Konsekutivdolmetschen«, »Simultandolmetschen«, »Gesprächsdolmetschen« und »Flüsterdolmetschen«. Ersteres stellt eine zeitversetzte Übersetzung dar, bei der, gegebenenfalls mit Hilfe von Notizen, das Gesprochene mündlich wiedergegeben wird. Simultandolmetschen ist dagegen eine wesentlich komplexere Variante, da das gesprochene Wort parallel übersetzt und wiedergegeben wird. Gesprächsdolmetschen stellt eine alltagstaugliche Form dar, bei der zum Beispiel bei Tischgesprächen übersetzt wird. Beim Flüsterdolmetschen handelt es sich um eine Sonderform des Simultandolmetschens, bei der der betreffenden Person die Übersetzung vom Dolmetscher direkt ins Ohr geflüstert wird.

Quelle: Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer: bdue.de. Zugriff am 22.05.2020

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