Kosten und Nutzen der dualen Ausbildung aus Sicht der Betriebe


“Kosten und Nutzen der dualen Ausbildung aus Sicht der Betriebe: Ergebnisse der vierten BIBB-Kosten- und Nutzen-Erhebung”: ein Buch mit einem langen Titel, jedoch umso wichtigeren Inhalt. Nutzen und vor allem Kosten sind heutzutage die wichtigsten Entscheidungsträger, ob ein Betrieb duale Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt oder nicht. Investierte Ausbildungskosten sollen sich langfristig auszahlen. Ist dies nicht in Aussicht gestellt, kann das fatale Folgen für zukünftige Azubis haben.

Um ein realistisches Bild der aktuellen Ausbildungslage in Deutschland zu erhalten, führt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) daher in regelmäßigen Abständen Erhebungen zur Ermittlung von aktuellen Zahlen über Kosten und des Nutzens einer Ausbildung …

Duale Ausbildung – Prüfungswesen im Dualen System

Prüfungswesen im Dualen System

Das System der dualen Berufsausbildung ist auf Grundlage des Berufsbildungsgesetzes durch Prüfungen gestaffelt. In der beruflichen (Erst)ausbildung sind das die Zwischenprüfung und die Abschlussprüfung. Eine besondere Form der Abschlussprüfung ist die sogenannte „Externenprüfung“. Das heißt, dass auch jemand zur Abschlussprüfung zugelassen werden kann, der zwar keine Ausbildung mit Zwischenprüfung im herkömmlichen Sinne absolviert hat, aber mindesten das Zweifache der Zeit, die eine reguläre Ausbildung dauern würde, im entsprechenden Beruf tätig gewesen ist. Weitere Prüfungen, die allerdings ihrer Form nach auf den o.g. aufsetzten sind Meister- und Fortbildungsprüfungen.

Sämtliche hier angeführten Prüfungen sind Kammerprüfungen. Das heißt, dass …

Duale Ausbildung – Lehrmethoden und Lernmethoden im Dualen System

Lehrmethoden und Lernmethoden im Dualen System

Die betrieblichen Ausbildungsmethoden zeichnen sich heute zum überwiegenden Teil noch dadurch aus, dass sie dem sogenannten Vier-Stufen-Modell folgen.

Gemeint ist damit, dass eine Vermittlung von Kenntnissen vom Ausbilder an den Auszubildenden der Systematik des Vorbereiten-Vormachen-Nachmachen-Üben entspricht. Ein Vorteil dieser Methode ist ohne Zweifel das hohe Maß an fachlichen Inhalten, die auf diesem Wege vermittelt werden können. Das, dem Ausbilder eigene Wissen, dass auf diese Art weiter gegeben wird, kann oft fachlich-qualitativ sehr hoch anzusiedelnde Komponenten beinhalten. Ein wesentlicher Nachteil dieses Vorgehens ist allerdings, dass der Auszubildende in eine Rolle gedrängt wird, die von Passivität …

Duale Ausbildung – Die Berufsschule im Dualen System

Die Berufsschule im Dualen System

Als dualer Partner zum Ausbildungsbetrieb existiert im System der Berufsausbildung die Berufsschule. Sie hat die Aufgabe, (überwiegend theoretische) allgemeine und berufsbezogene Lehrinhalte unter Berücksichtigung der betrieblichen Anforderungen zu vermitteln. Es handelt sich um eine „Teilzeit-Schule“ deren Umfang ca. ein bis zwei Tage pro Woche beträgt. Selbstverständlich sind auch Veranstaltungsmodelle im Blockunterricht möglich. Die Jugendlichen, die eine betriebliche Ausbildung durchlaufen (und solche, die ihre allgemeine Schulpflicht absolviert haben, aber erwerbslos sind), unterliegen der Berufsschulpflicht.

Heute sind die Berufsschulen bestrebt, auch Kenntnisse und Kompetenzen zu vermitteln, die über die eigentlichen berufsspezifischen Anforderungen hinausgehen. Ziel ist es, neben …

Duale Ausbildung – Eignung von Betrieben als Ausbildungsstätten

Eignung von Betrieben als Ausbildungsstätten

Um den Anforderungen an eine Ausbildungsstätte gerecht zu werden, muss ein Betrieb folgende Kriterien erfüllen:

1.
Er muss geeignet sein. Das heißt, es muss sich um einen Wirtschaftsbetrieb, eine Einrichtung des öffentlichen Dienstes oder der freien Berufe oder Haushalte handeln.

2.
Er muss über die entsprechende Ausstattung (Maschinen, Werkzeuge etc) verfügen, bzw. muss nachweisen, dass ein eventuelles Defizit durch überbetriebliche Ausbildungsstätten ausgeglichen werden kann.

3.
Die Zahl der Ausbilder o. Fachkräfte muss in einem angemessenen Verhältnis zur Zahl der Auszubildenden stehen (6-8 Fachkräfte -> max. 3 Auszubildende)

4.
Es muss eine persönliche Eignung des Einstellenden …

Duale Ausbildung – Ausbildungsordnungen als Grundlage der Berufsausbildung in den Betrieben

Ausbildungsordnungen als Grundlage der Berufsausbildung in den Betrieben

Die Ausbildungsordnungen für (dadurch) anerkannte Ausbildungsberufe bilden die rechtliche und didaktische Grundlage für die inhaltliche Planung, Organisation und Durchführung der betrieblichen Ausbildung. Laut §25 des Berufsbildungsgesetzes müssen in den Ausbildungsordnungen die Bezeichnung des Ausbildungsberufes, die Ausbildungsdauer, das Ausbildungsberufsbild, der Ausbildungsrahmenplan, und die Prüfungsanforderungen enthalten sein.

Zuständig für die Erarbeitung von Ausbildungsordnungen ist das Bundesinstitut für Berufsbildung. Diese Zuständigkeit beinhaltet die Klärung der Grundlagen, Ziele und Inhalte beruflicher Bildung und das Erbringen von Vorschlägen zur Anpassung an technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen. Diese Vorschläge werden im Anschluss durch Vertreter der Arbeitgeber, Gewerkschaften, Bundesländer …

Duale Ausbildung – Unterschied zwischen Ausbildungvertrag und Arbeitsvertrag

Unterschied zwischen Ausbildungvertrag und Arbeitsvertrag

Ausbildungsvertrag Arbeitsvertrag
Berufsausbildung in einem anerkanntem AusbildungsberufVertragsgegenstandArbeitsleistung
Ausbilder und Auszubildender
(bei Jugentlichen unter 18 Jahren die gesetzlichen Vertreter)
VertragspartnerArbeitgeber und Arbeitnehmer
Vorgegeben durch die Ausbildungsordnung
(je nach Ausbildungsberuf mindestens zwei, höchstens dreieinhalb Jahre)
VertragsdauerLiegt im Ermessen der Vertragspartner
AusbildungsvergütungEntgeltLohn und Gehalt
Während der Probezeit jederzeit ohne Einhaltung der Kündigungsfrist.
Danach nur möglich:
1. aus einem wichtigen Grund, ohne Einhaltung der Kündigungsfrist
2. vom Auszubildenden mit einer Frist von 4 Wochen,
   wenn er die Berufsausbildung aufgeben, oder sich für eine

 

   andere Berufstätigkeit ausbilden lassen will

Kündigung

Duale Ausbildung – Zentrale Regelungsbereiche des Berufsbildungsgesetzes

Zentrale Regelungsbereiche des Berufsbildungsgesetzes

Wie bereits erwähnt, regelt das Berufsbildungsgesetz alle wesentlichen Punkte der Ausbildung in den Betrieben. Man könnte ihm eine dem Grundgesetz ähnliche Eigenschaft im Zusammenhang mit der Berufsausbildung zuschreiben. Die folgende Tabelle soll einen Überblick gewähren zu den Bereichen, in denen das Berufsbildungsgesetz wirksam wird, und den entsprechenden Detail-Regelungen.

Regelungsbereiche Details Paragraphen
Definitionen, Geltungsbereiche

Berufsbildung und -ausbildung, Fortbildung, Umschulung

1-2
Berufsbildungsverhältnis Begründung, Inhalt, Beginn und
Beendigung, Probezeiten,

Kündigung, Urlaub usw.

3-19
Ausbildungspersonal und Ausbildungsbetrieb Eignung, Eignungsfeststellung,
Eignung der Ausbildungsstelle

20-24

Ausbildungsberuf, Ausbildungsordnung Regelungsbereiche und Ausschließlichkeitsgrundsatz
der Ausbildungsordnung, Stufenausbildung, Verzeichnis
der Ausbildungsverhältnisse

25-33

Prüfungen Ausschüsse, Zulassungen, Ordnungen, Zwischen-

Duale Ausbildung – Rechtliche Grundlagen der Berufsausbildung

Rechtliche Grundlagen der Berufsausbildung

Wenn man nach Antworten auf die Frage, wie sind die gesetzlichen Grundlagen der dualen Berufsausbildung sucht, wird sehr schnell klar, dass es sich im wesentlichen um vier Gesetze oder Verordnungen handelt, auf denen die Berufsausbildung fußt.

Diese sind das Berufsbildungsgesetz, die Handwerksordnung, die Ausbildungsordnungen für die ca. 370 bundesweit geregelten Ausbildungsberufe und die Ausbildereignungsverordnung.

Außerdem sind das Jugendarbeitsschutzgesetz, das Betriebsverfassungsgesetz, das Berufsbildungsförderungsgesetz und das Arbeitsförderungsgesetz zu nennen, da sie auch (neben den oben genannten Verordnungen) aufgrund ihrer Inhalte Auswirkungen auf und damit Bedeutung für, die Berufsausbildung haben.

Die folgende Auflistung soll …

Duale Ausbildung – Zuständigkeiten – Berufsschulen

Berufsschulen
• Im Rahmen des Dualen Systems Partner der Ausbildungsbetriebe
• Staatliche Pflichtschule deren Lehrer Mitglieder der Berufsbildungsausschüsse (beratend)
und der Prüfungsausschüsse (voll stimmberechtigt) sind
• Vermitteln berufliche Qualifikationen nach Maßgabe der Rahmenlehrpläne
• Schwerpunkt liegt auf theoretischer Grundlegung und Durchdringung der praktischen Ausbildung im Betrieb
• Nimmt daneben Aufgaben allgemeinbildender Schule war (Erweiterung der Allgemeinbildung)
• Unterricht sollte mindestens 12 Wochenstunden umfassen
• Berufsschule ist zwar an Prüfungen beteiligt, aber nicht an deren Zertifizierung (siehe Kammern)
Neben den genannten Einrichtungen existieren auch noch die sogenannten überbetrieblichen Berufsbildungsstätten. Sie ergänzen die Berufsausbildung in den Betrieben. Ihre hauptsächlichen Aufgaben sind der …

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