Gewerkschaften – Ihre Rolle in der Politik

Gewerkschaften – Ihre Rolle in der Politik

Das Bild der Gewerkschaften stellt sich für viele Menschen durchweg positiv dar. Für den Großteil der Gesellschaft übernehmen sie eine Robin Hood-ähnliche Rolle und stehen symbolhaft für die Interessen des “Kleinen Mannes”. Durch wirksame Öffentlichkeitsarbeit und gezielte Polarisation ziehen sie immer wieder das Interesse der Massenmedien auf sich und ihre führenden Vertreter und erreichen dadurch gerade in Deutschland eine überproportional hohe Medienpräsenz einhergehend mit weitreichender Machtfülle. Ihre traditionelle Nähe zur SPD lässt sich in den letzten Jahren der Regierungen Schröder und Merkel immer weniger feststellen wodurch sich eine noch eigenständigere politische Richtung entwickelt hat, die ihre Rolle teilweise weniger als Interessenvertreter denn als Volksvertreter erscheinen lässt. Dabei haben es die Gewerkschaften leicht: Sie müssen ihre politischen Vorstellungen nicht realpolitisch umsetzen und ihr Handeln nicht an der Fülle und Komplexität echter Regierungsverantwortung messen lassen. Ihre Forderungen können noch so absurd sein, ihre Sorge wird es niemals sein. Eine Unart der politischen Debatte wird damit auf die Spitze getrieben und trägt immer wieder bei zur Verzerrung der Realität. Die Rolle der Interessenvertretung, die sie immer wieder erfolgreich wahrnehmen, offenbart ein weiteres Problem: Die Position derer zu vertreten bzw. zu stärken, die in Lohn und Brot sind, schwächt ganz zwangsläufig die Position derer, die ohne Arbeit sind und ihrerseits auf eine Chance warten. Mit anderen Worten:

Die Interessen der Arbeitslosen werden durch Gewerkschaften nur bedingt vertreten.

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